An den Polen spielten sich einst die außergewöhnlichsten Geschichten ab. Dramatische und heldenhafte. Die Explorer, die sich damals in die entlegendsten Gebiete trauten, waren sich selbst überlassen, umgeben von größter Unsicherheit. Zu Fuß mit schwerem Gepäck meisterten sie bei Eiseskälte ihr Abenteuer. Während ich gedankenversunken über die Wolken Richtung Russland fliege, vergesse ich, dass ich eigentlich an meinem Laptop arbeiten wollte. Ich vergesse ihn sogar unter meinem Sitz beim Verlassen der Maschine und des Flughafens. Erst am nächsten Morgen bemerke ich panisch, dass dieses wichtige Detail meiner Reise fehlt. Meine Freundin tröstet mich am Telefon mit sanften Worten: “Alles, was Du auf Deinem Weg brauchst, hast Du bei Dir: DICH!” Sie hat ja so recht und ich weiß auch, dass nichts im Leben ohne Sinn geschieht, doch in diesem Moment will ich einfach nur meinen Laptop wieder haben. Es bleiben ein paar Stunden bis zur Abreise im Hafen. Nach vielen Telefonaten, E-Mails, Hilferufen an das Universum auf deutsch, englisch, russisch und mit Händen und Füßen gelang es 2 Organisationstalenten*, den inzwischen weitergereisten Laptop wiederzufinden. Ich weiß nicht, mit was für einem Zauberspruch sie es geschafft haben, den Laptop nach Murmansk fliegen zu lassen. Ich halte ihn gerade glücklich in den Händen und frage mich gleichzeitig, wie glücklich wohl einst die Explorer ohne die Existenz dieser verdammten Technik waren …

* für ewig dankbar sein werde ich den beiden Helden: Arne aus Hamburg und Andrej aus St. Petersburg